Seit Anfang Februar 2006 haben wir im Hardegser Stadtanzeiger in 5 Beiträgen
über die Geschichte des deutschen Schützenwesens und in weiteren 5 Beiträgen
Ut de ole Tied über das Schützenwesen in Gladebeck berichtet. Abschließend
- bis zu unserem Zeltfest anlässlich des 50jährigen Bestehens unseres Vereins -
befassten wir uns mit der „Neuzeit“, der Gründung bzw. Wiedergründung des
Schützenvereins Gladebeck und seiner Chronik von 1956 bis 2006.
Die Gründungsversammlung vom 16. Oktober 1956
Es waren jugendliche Schützen, - im Alter um die 20 Jahre - die ein Jahrzehnt nach
Kriegsende erneut die alte Tradition des Schützenwesens in Gladebeck wieder auf-
leben ließen. Der Jungschützengruppe unter der Leitung eines Älteren, des Dr. Ernst
August Kleinsorge, stand zunächst nur ein altes Luftgewehr mit Kimme und Korn zur
Verfügung, das vermutlich zuletzt die Schützen zu Beginn der dreißiger Jahre benutzt
hatten.
Was könnte die Umstände der Wiedergründung des Vereins besser beschreiben, als
der Originalwortlaut des Protokolls der Schützenversammlung am 16.10.1956 :
„Am 16.10.56 wurde die Jungschützengruppe von Gladebeck zu einer Versammlung
einberufen. Zu dieser Versammlung waren der 1. Vorsitzende, Herr Louis Wedekind,
nebst einigen Vertretern der Kriegerkameradschaft erschienen.
Hauptziel der Versammlung war, die nun neu gegründete Jungschützengruppe wieder
zu einem Verein umzuwandeln. Es stand nun die Frage, ob der Verein der Kriegerkame-
radschaft angehören oder als selbständiger Verein aufgebaut werden sollte.
Der bisherige Leiter der Jungschützengruppe, Herr Dr. E.A.Kleinsorge, schlug vor,
einen selbständigen Schützenverein mit gewähltem Vorstand ins Leben zu rufen. Er er-
wähnte unter anderem den Anschluss an den deutschen Schützenbund.
( Anm.: gegr.1861, wiedergegr.1951 ) , was nur bei einem selbständigen Verein möglich
sei und wies besonders auf die Vorzüge, die sich für den Verein hieraus ergeben würden,
hin.
Auf Grund dieser vorgebrachten Vorschläge wurde mit Zustimmung der Versammlung
der neue Schützenverein von Gladebeck ins Leben gerufen.
Da aber in den früheren Jahren ein Schützenverein Gladebeck bestand ( Anm.: vermut-
lich aktiv bis 1932/33 ) , wurde auf Vorschlag des 1. Vorsitzenden der Kriegerkamerad-
schaft, Herr L. Wedekind, der neu gegründete Verein mit dem ehemaligen Schützenverein
von Gladebeck verschmolzen und somit die noch erhaltenen Gegenstände u.a. 1 Gewehr
in den neuen Verein übernommen.
Die Versammlung kam nun zur Vorstandswahl :
Als 1. Vorsitzender wurde Herr Dr. Kleinsorge gewählt,
2. Vorsitzender Heini Gerke,
Schriftführer Willi Bense jun.,
Kassenwart Walter Heise sen.,
Schießwart Walter Heise jun.,
Fahnenträger Horst Helmold,
Fahnenbegleiter Adolf Kleinsorge und Dieter Meyer.
Der Monatsbeitrag wurde auf 50 Pf. pro Monat festgesetzt. Das Übungsschießen
soll nun an jedem Mittwoch abends 20 Uhr im Gasthaus O. Engelhardt stattfinden.
Hierauf wurde die Versammlung um 22 Uhr vom 1. Vorsitzenden geschlossen.
Anzumerken ist noch, dass der Verein bei Wiedergründung 15 Mitglieder hatte,
nämlich Friedhelm Bense*, Willi Bense*, Otto Engelhardt*, Heini Gerke, Martin Göh-
ler*, Albert Hebel, Walter Heise sen., Walter Heise jun.*, Horst Helmold*, Rudolf Kla-
ges, Adolf Kleinsorge sen., Dr. Ernst August Kleinsorge, Dieter Meyer, Willi Nüsse
und Willi Schaper*. ( Anm.: Neben verstorbenen sind nach 50 Jahren noch
7 Gründungsmitglieder im Verein, siehe * )
Schon am 30.11.1956 fand eine weitere Versammlung statt, auf der die ersten prak-
tischen Dinge und Termine, z.B. für eine Bezirkstagung in Geismar, ein Staffel-
schießen am 8.12 und ein Weihnachtsschießen am 23.12.1956 besprochen wurden.
Anwesend waren 18 Mitglieder